Annemarie von Matt

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Objekt des Monats Dezember 2013

Schachtel mit Weihnachtsschmuck, 15x9.5x3 cm, NM 3189
Schachtel mit Weihnachtsschmuck, 15x9.5x3 cm, NM 3189

Eine Schachtel voller Weihnachtsblumen

«Ich krame in meiner Garnschachtel und finde so schöne graue und blaue und bräunliche Fäden dass ich furchtbar gern etwas Schönes daraus machen möchte. Der Korb worin ich meine Seiden- Woll- und Filzresten aufbewahre ist für mich aufregender und anregender als der gescheiteste Vortrag.»

Annemarie von Matt (1905-1967) war nicht nur eine der aussergewöhnlichsten Schweizer Künstlerinnen des letzten Jahrhunderts, sie war auch eine leidenschaftliche Sammlerin. Die zusammengetragenen Materialien und Objekte häuften sich in ihren «kleinen Wunderkammern» an. Immer wieder holte sie sie hervor, kombinierte was sich darin befand, veränderte und schrieb ihnen neue Bedeutungen zu. So ist auch der achtteilige Weihnachtsschmuck entstanden. Die «Weihnachtsblumen» haben einen Durchmesser von 4 bis 5 cm und bestehen aus gefalteten Metallbändern und Draht, im Stil von Reliquieneinfassungen. In der Mitte der vier Blätter sind zudem teilweise kleine Kunstperlen eingeflochten. Aufbewahrt hat sie Annemarie von Matt in einer 15 x 9.5 x 3 cm grossen roten Schachtel der Firma Mack, die ursprünglich mit «Kaiser-Borax» gefüllt war, eine auf Mineral-Basis hergestellte Seife in Pulverform, mit der sich sowohl der Körper wie auch die Wäsche, das Geschirr oder Böden reinigen liessen. Annemarie von Matts mit Bleistift auf einer Klebeetikette zugefügte Handschrift verrät den neuen Inhalt der Schachtel: «DER Edel’ST Christbaumschmuck».

Annemarie von Matts Leben und Werk
Anna Maria Gunz wurde 1905 als eines von sieben Kindern in Root im Kanton Luzern geboren und wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Als Autodidaktin wurde sie Teil der lebendigen Luzerner Kunstszene der zwanziger Jahre. Hier lernte sie auch ihren späteren Ehemann, den Nidwaldner Bildhauer Hans von Matt (1899-1985) kennen und zog nach der Heirat 1935 nach Stans. Schnell fühlte sie sich aber, u.a. aufgrund der ungeliebten Haushaltspflichten, in der Ehe eingeengt und zog sich immer mehr aus der Dorfgesellschaft zurück.
1940 dann die Begegnung, die als entscheidender Wendepunkt im Leben und der künstlerischen Entwicklung Annemarie von Matts angesehen wird: Sie verliebte sich in den katholischen Priester und Schriftsteller Josef Vital Kopp (1906-1966). Zehn Liebes- und Leidensjahre, von denen unzählige überlieferte Briefe zeugen, folgten.
Verstärkt fand sich die autobiografische Dimension in literarischen Ausformungen, wohingegen das bildliche Schaffen zusehends in den Hintergrund trat. Figürchen, Zeichnungen, Skizzen, Briefe, Notizen, Zettel mit Gedanken, Wortspielen und Aphorismen, Schächtelchen mit «Sprach-Verzierungen» und gefüllt mit verschiedensten Objekten, die sie wie Reliquien aufbewahrte, sind aus ihrem Schaffen zwischen Chaos, Kreativität und Eros überliefert. Hans von Matt, während 32 Jahren Annemaries Ehepartner, ist es zu verdanken, dass ihr künstlerisches und schriftstellerisches Werk in den siebziger Jahren posthum veröffentlicht wurde.

Autorin: Flurina Joray, 2013

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